- Wunderbaum
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Wunderbaum,Pạlma Chrịsti, Ricinus communis, formenreiches Wolfsmilchgewächs (einzige Art der Gattung Rizinus) unbekannter Herkunft (Indien oder, wahrscheinlicher, tropisches Afrika); aus Samen in wenigen Monaten zu einer drei Meter hohen, baumartig verzweigten, dennoch aber krautigen Pflanze heranwachsend (Name!) und in den Tropen bis 12 m Höhe erreichend; Blätter groß, gestielt, handförmig gelappt, Blütenstand unten mit männlichen, darüber mit weiblichen Blüten, die zu etwa walnussgroßen, dreisamigen Kapselfrüchten heranwachsen; Samen bohnengroß, bräunlich gefleckt und stark giftig, enthalten 20-25 % Eiweißstoffe (Ricin) und 40-55 % Öl (Rizinusöl).In den alten Hochkulturen der Sumerer, Inder und Ägypter wurde der Wunderbaum feldmäßig zur Ölgewinnung angebaut. Das Öl wurde zum Brennen und zur Salbenherstellung verwendet. Im 1. Jahrhundert n. Chr. nennt Pedanios Dioskurides die Samen als Abführmittel. Durch die Araber wurde der Wunderbaum als Zierstrauch in Europa bekannt. Um 1500 wurden die Samen des Wunderbaums in Apotheken gehandelt. Seit dem 16. Jahrhundert ist der Wunderbaum als Kulturpflanze und seit dem 18. Jahrhundert als Arzneipflanze in Europa bekannt.
Universal-Lexikon. 2012.